Ellenbogengelenksdysplasie (ED)

Was genau ist ED? “ED“ ist die Abkürzung für Ellbogendysplasie. Bei einer Dysplasie spricht man von einer Fehlbildung, welche an allen Gelenken vorkommen kann. Aber der Begriff wird ebenso für Fehlbildungen von Körperteilen, Organen oder Gewebe verwendet. Bei der ED handelt es sich um eine Erkrankung des Ellbogengelenks, die in den meisten Fällen größere und schnellwüchsige Hunde betrifft. Die Gelenkpartner passen nicht zusammen und es entsteht Arthrose. Sie schreitet immer weiter fort. Der Körper versucht sich selbst zu helfen, indem er knöcherne Zubildungen an den Rändern der Gelenke bildet. Sie bringen Stabilität in das betroffene Gelenk. Hunde mit ED verlieren Muskulatur am betroffenen Vorderlauf. Die Muskulatur in überlasteten Bereichen des Körpers verspannt somit. Die Ursache dieser Erkrankung ist zum einen genetisch bedingt, aber auch falsche Fütterung und zu hohe körperliche Belastung im Welpenalter sorgen für eine ED. Mit ED werden verschiedene Erkrankungen bezeichnet. Die drei häufigsten sind:

FPC – Fragementierter processus coronoideus medialis
Der mediale coronoid bricht ab, weil er durch die Fehlstellung zu stark belastet wird. Das freie Teilchen wird während einer OP entfernt. Am Knochenfortsatz befindet sich allerdings ein Sehnenansatz. Die Sehne muss somit an einer anderen Stelle befestigt werden.

IPA – Isolierter processus anconaeus
Die Wachstumsfuge das Processus anconaeus müsste im Alter zwischen 16-20 Wochen geschlossen sein. Wenn das nicht der Fall ist handelt es sich um die Erkrankung IPA. An diesem Knochenfortsatz ist ebenfalls ein Sehnenansatz. Bei der OP wird der Knochenfortsatz entweder entfernt und die Sehne an einer anderen Stelle befestigt oder der Fortsatz wird an der Elle fixiert.

OCD – Osteochondrosis dissecans
Bei der OCD (kann auch an anderen Gelenken vorkommen) befindet sich ein freies Teilchen (Knorpelgewebe, Knochengewebe oder Synovia) im Gelenk. Leichte OCD defekte können mit strikter Ruhe behandelt werden. Bei schweren defekten ist ein OP erforderlich.

Wie erkenne ich ob mein Hund ED hat?

Die ersten Symptome treten meist zwischen dem 4 und 8 Lebensmonat auf und zeigen sich in Form von Lahmheit, leicht bis hochgradig, der Ellenbogen wird abduziert oder adduziert und das betroffene Gelenk schmerzt.

Was mache ich wenn mein Hund an ED leidet?

Wird eine Ellbogendysplasie festgestellt, ist häufig auch Arthrose im Gelenk sichtbar. Es gibt die Möglichkeit, die Knochen- und Knorpelstücke chirurgisch zu entfernen. Wenn man auf eine Operation verzichten möchte, sollte der Hund durch entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente sowie mit physiotherapeutischen Maßnahmen unterstützt werden. Häufig ist eine Entfernung der Fragmente jedoch nicht zu vermeiden.

Mit Physiotherapie werden Schmerzen gelindert und Verspannungen gelöst. Auch die Beweglichkeit im Ellbogengelenk wird wiederhergestellt. Weiterhin wird ein normaler Bewegungsablauf trainiert und Muskulatur aufgebaut. Diese Maßnahmen sind nach einer chirurgischen Entfernung der Knochen- und Knorpelfragmente unbedingt notwendig, aber auch bei einer konservativen Behandlung unverzichtbar.